Ratschläge und Hinweise zum Verhalten nach der Operation
Wir möchten Ihnen folgende Ratschläge und Hinweise zum Verhalten nach der Operation mit auf den Weg geben:
1. Tupfer
Zirka 45-60 Minuten auf den Tupfer beißen.
Durch den erzeugten Druck kommt es zur Kompression der Wunde und zur Ausbildung eines stabilen Blutkoagulums („Schorf“). Danach kann der Tupfer aus dem Mund genommen werden.
2. Essen und Trinken
Bitte nichts essen und trinken, solange die Betäubung wirkt.
Während die Betäubung noch wirksam ist, können Sie sich beim Kauen auf Wange und Zunge beißen und sich selbst Schaden zufügen, ohne dass Sie sich dessen bewußt werden oder es merken. Patienten haben sich schon häufig stark verschluckt, wenn sie etwas getrunken haben, während die Betäubung noch einwirkte.
Bitte essen Sie die ersten drei Tage nur Weichkost, damit die Naht nicht aufreißt bzw. sich keine Speisereste in die Wunde setzen. Wenn danach etwas feste Nahrung dazukommt, kauen Sie bitte nur auf der Seite, an der Sie nicht operiert worden sind.
3. Rauchen, Kaffee, Tee, Alkohol
Bitte trinken sie bis zum dritten Tag nach der Operation keinen Alkohol, Kaffee oder schwarzen Tee. Für das Rauchen gilt entsprechendes.
Alle oben genannten Stoffe sind Zellgifte und stören die Wundheilung beträchtlich.
4. Kühlen
Den operierten Bereich sollten Sie so oft wie möglich mit kurzen Unterbrechungen von außen mit feuchtkalten Umschlägen kühlen.
Keine Wärme!
Bis zum dritten Tag nach der Operation nimmt die Schwellung zu. Um diese Anschwellung zu reduzieren, sollten Sie den operierten Bereich kühlen.
5. Körperliche Schonung
Schonen Sie sich bis zum dritten postoperativen Tag und treiben Sie für eine Woche keinen Sport.
Durch körperliche Anstrengungen steigt Ihr Blutdruck und es kann zu Nachblutungen kommen. Außerdem kann die Schwellung in unnötiger Weise (wieder) zunehmen.
6. Zähneputzen
Betreiben Sie sorgfältige Mundhygiene; jedoch sollten Sie den operierten Bereich auslassen.
7. Mundspülungen
Bitte unterlassen Sie zu häufiges und zu kräftiges Spülen.
Jede Spüllösung, egal ob klares Wasser, Odol oder Chlorhexamed hemmt die Bindegewebszellen in ihrem Wachstum. Wenn Sie ständig spülen, verzögert sich die Heilung. Wenn Sie zu kräftig spülen, kann es passieren, dass Sie sich die Blutgerinsel wegspülen, die sich im Zuge der Wundheilung bereits gebildet hatten. In der Folge kann z.B. Knochen freiliegen (was sehr schmerzhaft ist und die weitere Heilung stark verzögert), oder es kommt zu Nachblutungen.
8. Nachblutungen
Wenn es nachblutet, sollten Sie einen Tupfer (oder ein sauberes Stofftaschentuch) auf die Wunde legen und zusammenbeißen.
Beißen Sie bitte zirka 60 Minuten auf den Tupfer und kühlen Sie die Region von außen. Danach entfernen Sie den Tupfer aus dem Mund und prüfen, ob die Blutung schon aufgehört hat; wenn nicht, wiederholen Sie den Vorgang. Sollte es nach diesen 2 Stunden immer noch nicht aufgehört haben zu bluten, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung und suchen Sie die Praxis auf.
Übrigens sind die meisten Blutungen harmlos. Ein Tropfen Blut gemischt mit Speichel erscheint wie ein Mund voll Blut. Es handelt sich nur dann um eine bedenkliche Nachblutung, wenn sich Ihr Mund trotz der Kompression mit dem Tupfer innerhalb von Sekunden komplett mit Blut füllt, oder Sie ständig Blut schlucken müssen, obwohl Sie fest auf einen Tupfer beißen. In diesem Fall sollten Sie schnellstmöglich in die Praxis kommen.
9. Fäden
Wenn genäht wurde, müssen nach zirka einer Woche die Fäden entfernt werden. Bitte vereinbaren Sie (wenn nicht schon geschehen) dazu einen Termin in der Praxis.
10. Komplikationen
In folgenden Fällen sollten Sie uns umgehend benachrichtigen:
» Anhaltende Nachblutungen
» So starke Schwellung, dass jeder Schluckakt stark schmerzt (wie nach einer Mandeloperation)
» So starke Schwellung, dass Sie Schwierigkeiten mit dem Luftholen haben
» So starker Wundschmerz, dass die verschriebenen Schmerzmittel nicht anschlagen
» Hohes Fieber
» Feuerroter Ausschlag am ganzen Körper
All diese Komplikationen kommen sehr selten vor.